Jetzt, also Anfang Mai, ist auf unseren Hainen die Zeit der Veredelns.

Da wir unsere Haine als Biotope pflegen, sprießen auf unseren Hainen hier und da wild wachsende Bäume aus dem Boden.
Das können beispielsweise Mandel-, Oliven-, Holzbirnen- oder Pistazienbäume sein.
Sie sind zufällig durch Samen wild gewachsen. Diese Wildlinge bilden meistens keine gut verwertbaren Früchte und werden daher vielerorts gerodet.
Wir haben da eine andere Auffassung. Unserer Meinung nach haben es diese Wildlinge ja zumindest geschafft, an ihren Standorten zu einem kleinen Bäumchen heran zu wachsen. Sie haben sich den klimatischen Bedingungen angepasst und sprichwörtlich Wurzeln geschlagen. Das sollte man anerkennen!
Daher roden wir diese Geschenke der Natur nicht einfach, sondern veredeln diese mit den passenden Sorten.

Dazu suchen wir sorgfältig Edelreiser aus unseren Baumbeständen aus. Je nach Größe der Unterlage, wird diese dann okuliert oder aufgepfropft.

Das Veredeln ist eine kleine Wissenschaft für sich.
Wichtig dabei ist, dass das Kambium des Edelreis, also die lebende Schicht zwischen Rinde und Holz, Kontakt mit dem Kambium der Unterlage hat.
So kann der aufsteigende Baumsaft den Edelreis mit Nahrung versorgen, der wiederum dann mit der Unterlage fest verwachsen kann.
Früher wurden alle Wildlinge auf diese Art und Weise veredelt.